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Absehbar – und doch so traurig

Rosalinde war bis ins hohe Alter mobil und Anführerin des kleinen Schwarms, auch wenn sie keinen Partner mehr hatte, der sie unterstützte und gegen die anderen beiden Bourkes »verteidigte«, wenn es Streit gab.

Rosalinde lauscht
Rosalinde, schon ohne Schwanzfedern

Die alte Bourkesittich-Dame ist nach einem unglaublich langen Leben am 5. April 2022 gestorben. Sie war die Stammmutter meines kleinen Bourkesittich-Schwarms, der nun auf zwei Bourkes geschrumpft ist. Übrig sind ihre Tochter Klein-Donnerstag, die nun auch schon 19 Jahre alt ist, und ihr behinderter Partner Boomer, der auf einem Auge blind ist und nach einem Unfall in seiner Jugend einen schiefen Flügel hat. Rosalinde hatte ich von einem Züchter und am 27. Dezember 1999 zu dem verwitweten Kunibert geholt; sie war am 31. Mai 1999 aus dem Ei geschlüpft. Somit ist sie fast 23 Jahre alt geworden, hat drei Junge großgezogen, ist zwei Mal verwitwet und einmal – von Boomer! – verlassen worden. Trotzdem hatte sie ein gutes Leben, ohne Käfighaltung und große Krankheiten, mit unbegrenztem Freiflug und guter Kost.

Die lebenslang scheu gebliebene und so wunderhübsche Bourkesittichdame wird mir sehr fehlen, hat sie doch ein Drittel meines Lebens zu meinen gefiederten Freunden gehört. Sie hatte seit vielen Jahren eine offenkundig gutartige Geschwulst unterm linken Flügel, die sie aber augenscheinlich weder behinderte noch beim Fliegen groß einschränkte. Rosalinde mit verdicktem Flügelrand Zu müde zum Fressen Einige Wochen vor ihrem Tod verlor sie aber die Schwanzfedern, die nicht nachwuchsen. Sie wurde sehr ruhig, ruhte sich viel aus und schlief. Das Ende war absehbar und kam unspektakulär. Oben das letzte Foto von ihr, vier Tage vor ihrem Tod aufgenommen.
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