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Meyers Kinderbibliothek:

Der Igel mit spannenden Entdeckerfolien

Kinder ab 3 Jahren möchte das Buch »Der Igel« aus der Reihe »Meyers Kinderbibliothek« für den stacheligen Gartengesellen begeistern. Mit seinen dicken Seiten aus stabilem Karton und der Ringbindung hat es schon vom Material her beste Chancen, bis zur Einschulung und länger zu »überleben«.

Die eigentliche Besonderheit der Bücher dieser Reihe ist ihr Innenleben. Die liebevoll gezeichneten Illustrationen sind detailgetreu und naturalistisch, und als Bonbon sind dazwischen immer wieder transparente Entdeckerfolien gestreut, hinter denen es viel Spannendes über das Stacheltier zu entdecken gibt. So verbirgt sich in einem dicken Laubhaufen eine Igelmama mit ihren vier Kleinen, die man erblickt, sobald man das Blatt gewendet hat. Oder man erkennt vom Igel erst nur eine geschlossene Stachelkugel, lernt dann aber durch das Umblättern seine Körperhaltung im Inneren kennen.

Dieses Buch vermittelt erstes Sachwissen auf eine hinreißende, sehr anschauliche Weise, und es hat alle Qualitäten, zum Lieblingsbuch zu avancieren. Natürlich ist der Informationsgehalt der Altersgruppe angepasst, also auf das Wichtigste reduziert – kein Nachteil, denn die vielen schönen Bilder sprechen ohnehin so klar für sich, dass kurze einfache Texte ausreichen, das Gesehene zu ergänzen. Dennoch können auch Eltern aus diesem Büchlein noch lernen. Es entführt in die Welt der Igel, beginnt mit Anbruch der Dunkelheit und verrät, was so ein Igel frisst, aus was die Stacheln sind und welche Funktion sie haben und wen diese wehrhafte Stachelkugel in der Natur fürchten muss. Darüber hinaus erlaubt es einen Blick in die Kinderstube der Igelchen und beantwortet die Frage, was Igel eigentlich im Winter machen. Am Ende der 24 Seiten lernt man andere Igelarten und Igels Verwandtschaft kennen.

Dieses wunderschöne gehaltvolle Bilderbuch anzuschauen, macht einfach Spaß und ist tatsächlich lehrreich. Es wäre perfekt, gäbe es da nicht Zweierlei, das so nicht stehen bleiben sollte. Zum einen wird bedauerlicherweise wieder mal die Mär verbreitet, dass dem Insektenfresser Igel neben Schnecken und Würmern auch Beeren und reife Früchte munden. Dem Laien mag das so erscheinen, wenn Igel an überreifem Obst nach einem lebendigen Innenleben, also Maden und Co. suchen … Zum anderen liest man, dass der Igel als Säugetier seinen Nachwuchs »mit Milch« ernährt. Das ist ganz richtig. Allerdings wäre es besser, präziser zu werden und »Muttermilch« zu schreiben. Sonst bleibt vielleicht am Ende nur hängen, dass Igel Milch trinken. Und das wäre fatal.

Fischer Verlag Frankfurt am Main, 2013, 24 Seiten, ISBN 9783737370660.

 

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