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Faszination Bienenhaltung – wie ich dazu kam

Marktplatz OHZIm März 2007 habe ich der Schwabenmetropole Stuttgart den Rücken gekehrt und bin – wie ich als Ex-Großstädterin sagen würde – »aufs Land« gezogen. Was natürlich nur gefühlt so ist: Tatsächlich ist Osterholz-Scharmbeck eine Kreisstadt mit etwa 30.000 Einwohnern. Das Teufelsmoor und das Künstlerdorf Worpswede sind nicht weit, und die Landschaft im Kreis ist vielfältig mit Moor, Marsch und Geest. Viel Natur also. Und statt 2.662 Einwohnern pro Quadratkilometer in Stuttgart-West leben hier im Landkreis Osterholz auf dem Quadratkilometer nur ganze 172 Menschlein. Die allerdings – wiederum gefühlt – zu 100 % motorisiert sind. Wir, mein Mann und ich, sind autofreie Exoten.

Abgesehen davon, dass die Mentalität der Menschen im Norden eine andere als die im Süden ist, war ich natürlich auch anfangs kulturell und sozial etwas entwurzelt. Kohlfahrtkultur, Amateurtheater op Platt und Schützenfeste statt klassischem Ballett vom Feinsten im Staatstheater und Lesungen im Literaturhaus ... Irgendwie fehlte mir mir die zündende Idee für »geistige Anregung«, und als ich nach »etwas für meinen Kopf« suchte, stolperte ich über ein Angebot, das gleichzeitig meinem Interesse an Natur und Tieren entgegen kam: ein Lehrgang des örtlichen Imkervereins zur Bienenhaltung.

Honigernte Ohne einen einzigen Gedanken daran, jemals wirklich unter die Imker zu gehen, meldete ich mich für den Kurs an, der sich über neun Samstagvormittage erstreckte, und ich erschloss mir damit ein Gebiet, das lebenslanges Lernen garantiert:

Imker lernen nie im Leben aus!

Um es vorweg zu nehmen: Ohne Bienen kam ich nicht aus der Schulung raus. Ich startete mit zwei Völkern – das ist das Minimum für den Anfang, denn sonst kann es passieren, dass man auf einmal ganz ohne Bienen da steht.

Königin mit Hofstaat Und ich war, bei aller Theorie, die ich im Kurs aufgesaugt hatte, in der Praxis sehr unsicher. Wenn man weiß, was man beim Blick in ein Bienenvolk sieht, dann heißt das noch lange nicht, dass man dies auch wirklich optisch wahrnimmt. Denn wenn man den Deckel öffnet, steht man urplötzlich vor einem Gewusel von Tausenden von Immen, und dann können diese emsigen Insekten auch noch stechen, sobald man hektisch reagiert oder eine etwas unfreundlich drückt – wer hätte das gedacht?!

Königin mit ihrem Hofstaat

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